Katzen in der Wohnung halten

Als Verhaltensberaterin für Katzen, wird mir immer wieder die Frage gestellt, ob man eine Katze artgerecht in der Wohnung halten kann.

Aber was ist schon artgerecht? Kann ein Tier in menschlicher Obhut überhaupt artgerecht gehalten werden?

Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Eine gut sozialisierte Hauskatze, die bei Menschen aufgewachsen ist, kann in einer Wohnung glücklich sein. Eine Katze die Freigang kennt und vielleicht sogar „wild“ aufgewachsen ist, wird in reiner Wohnungshaltung in den meisten Fällen Probleme haben, aber auch hier habe ich schon Ausnahmen erlebt.

Katzen sind so unterschiedlich wie wir Menschen auch. Sie sind schlau und anpassungsfähig, und wenn die Rahmenbedingungen stimmen, dann ist eine Katze in der Lage sich sehr gut einzufügen. Allerdings natürlich nur, wenn Sie das auch will ;-)

Gute Rahmenbedingen für die Haltung eine Katze in der Wohnung

Bei der Haltung einer Katze ohne Freigang ist einiges zu beachten. Die Bedürfnisse der Katze müssen ausreichend befriedigt werden, sie muss sich zurück ziehen können, und vor allem genug Beschäftigungsmöglichkeiten haben.

Grundbedürfnisse einer Katze sind:

  • Ausreichend Ressourcen (Schlafplätze, Rückzugsmöglichkeiten, Futter, Wasser)
  • Ausreichend Beschäftigung (Tägliche Spielzeit mit dem Katzenbesitzer)
  • Ausreichend Gesellschaft (Mensch und im Idealfall noch eine oder mehrere Katzen)

 

Beschäftigung  ist bei der Haltung einer der wichtigsten Faktoren. Viele Zoos haben das schon lange erkannt und sorgen dafür, dass den Tieren genug Abwechslung geboten wird. Der Fachausdruck dafür lautet „Behavioural Enrichment“.

In der freien Natur sind Tiere (wie zum Beispiel unsere geliebte Hauskatze), vielen Stunden täglich mit der  Suche nach Nahrung bzw. dem Beutefang beschäftigt. In der Gefangenschaft fällt dieser wichtige Teil des Lebens weg, denn sie bekommen ihr Futter jeden Tag von uns Menschen einfach vorgesetzt, ohne etwas dafür tun zu müssen.

Bei Behavioural Enrichment geht es darum, die Tiere zu beschäftigen, damit keine Langeweile entsteht. Langeweile und Unterforderung (sowohl geistig wie auch körperlich) ist bei Katzen übrigens die häufigste Ursache für Verhaltensauffälligkeiten. Durch tägliche Beschäftigung können wir dafür sorgen, dass unsere Stubentiger auch geistig fit und gesund bleiben.

Besonders praktisch und beliebt sind sogenannte Fummelbretter oder auch Fun Boards genannt. Diese Beschäftigungsspielzeuge können mit Trockenfutter oder Leckerlis gefüllt werden, die sich die Katzen mit ihren Pfoten erarbeiten können. Ich empfehle in meinen Beratungsterminen auch hier immer wieder für Abwechslung zu sorgen. Das Fun Board also ruhig einmal wegräumen und dafür einen alten Schuhkarton mit Mäuselöchern an der Seite ausstatten, oder verstecken Sie die Leckerlis einfach in der Wohnung und lassen Sie ihre Katze danach suchen.

Der wichtigste Punkt für Katzen in reiner Wohnungshaltung allerdings ist eine passende Gesellschaft. Neben dem Sozialpartner Mensch, der natürlich genug Zeit haben sollte, ist ein Katzenkumpel immer noch die beste Methode gegen Langeweile. Die Zweitkatze sollte zum Charakter und Alter der ersten Katze passen. Eine alte Katzendamen wird an einem jungen Kater, der wild toben und spielen will, nämlich keine Freude haben. Hier gilt darum: gleich und gleich gesellt sich gern.

Katze und die Wohnungsgröße – Größe der Wohnung für zwei Katzen

Die Größe der Wohnung spielt bei der Haltung von Katzen nur eine untergeordnete Rolle. Je kleiner die Wohnung allerdings ist, umso wichtiger ist es auch die sogenannte „Dritte Ebene“ zugänglich zu machen. Durch Catwalks an den Wänden, und den erlaubten Zugang auf Sideboards und Schränken, kann eine kleine Wohnung auch für Katzen wohnlich werden. Tabuzonen sollte es in solchen Fällen nur wenige geben (z.B. der Herd). Außerdem sollte ein Katze, die nur in der Wohnung gehalten wird, wenigstens die Möglichkeit haben Vögel und andere Tiere draußen zu beobachten. Ein Balkon der zuvor Katzensicher gemacht wurde ist hierfür ideal und wird sicher jede Katze begeistern. Sollte kein Balkon verfügbar sein, muss zumindest ein Fenster gesichert werden. Idealerweise mit einer Erweiterung zum „Katzenbalkon“.  Die Haltung einer Katze in nur einem Zimmer, lehne ich allerdings ab. So etwas kann für einen kurzen Zeitraum als Übergang funktionieren, ist aber auf lange Sicht sicherlich zu wenig Raum und Abwechslung für eine Katze (und erst recht für zwei). Zwei Katzen in einer Wohnung müssen die Möglichkeit haben sich aus dem Weg zu gehen. Darum sollte die Größe der Wohnung bei zwei Katzen zu mindestens zwei Zimmer plus Küche und Bad bieten.

Solltest Du jetzt Fragen zu richtigen Einrichtung haben, dann kannst Du mir gerne eine Email schreiben. Im Rahmen einer Haltungsberatung per Telefon oder Email (mini) kann ich Dir sicherlich weiterhelfen.

Wer auf der Suche nach Beschäftigungsspielzeug ist, der kann gerne einmal in meinem kleinen Onlineshop für Katzenspielzeug und Zubehör reinschauen.

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Katzen richtig beschäftigen

Katzen in der Wohnung richtig beschäftigen

 

Quelle Titelbild: Pixabay