Wichtige Tipps in der Katzenhaltung

Katzenhaltung – Fehler und wichtige Tipps

Jeder der zum ersten Mal eine Katze hat sieht sich vor einer großen Herausforderung.

Was für Bedürfnisse hat meine Katze?

Welches Futter gebe ich ihr?

Welcher Kratzbaum soll es sein?

Wie oft muss ich mit meiner Katze zum Tierarzt?

Viele Fragen, auf die man im Internet meist leicht eine Antwort findet. In meiner Tätigkeit als mobile Katzenbetreuung begegnen mir aber immer wieder typische Anfängerfehler, über die man sich als Mensch vermutlich einfach keine Gedanken gemacht. Es gibt ein paar Dinge im Zusammenleben mit Katzen, die müssen einem einfach erst einmal gesagt werden, oder man kommt durch Zufall darauf.

Hier die Top 5 der häufigsten Anfängerfehler in der Katzenhaltung

Fehler 1: Kitten in Einzelhaltung

Ja, man kann es gar nicht oft genug schreiben und hoffentlich auch lesen. Kleinen Katzen bitte nie einzeln halten. Ein Kitten sollte bei der Trennung von der Mutter mindestens 12 Wochen alt sein. Außerdem braucht eine kleine Katze unbedingt einen Spielkameraden, damit sie immer Gesellschaft und Beschäftigung hat. Eine junge Katze einzeln zu halten ist sicher nicht im Interesse des Tieres. Wer also Platz und Geld für eine Katze hat, der sollte sich einen Ruck geben und lieber gleich zwei aufnehmen.

Eine spätere Vergesellschaftung ist oft wesentlich schwieriger. Was ist, wenn man in ein paar Jahren feststellt, dass die Katze einsam ist und sich langweilt? Der Mensch geht den ganzen Tag arbeiten, ist oft 50 Stunden und mehr die Woche nicht Zuhause. Die Katze ist in dieser Zeit alleine in der Wohnung und entwickelt vermutlich irgendwann eine Verhaltensstörung. Unsauberkeit, Depression oder Aggression… alles sehr häufige und vor allem unschöne Folgen von Einzelhaltung in der Wohnung.

Extra Tipp: Vorsicht bei Rassekatzen von ebay Kleinanzeigen. Diese sind nur selten von seriösen Züchtern und sind darum leider oft schlecht sozialisiert und/oder ziemlich krank.

Fehler 2: Fenster kippen

Wer er nicht glauben will, der soll ruhig einmal Tange Google bemühen. Gekippte Fenster sind eine sehr grausame Todesfalle für Katzen. Immer wieder kommt es vor, dass eine Katze durch ein gekipptes Fenster rausspringen will. Dabei bleiben die Katzen in dem gekippten Fenster hängen und rutschen beim Einatmen immer tiefer in den Spalt. Wer ein wenig Fantasie hat, der kann sich leicht vorstellen wie schmerzhaft sowas ist. Die Verletzungen sind oft sehr schwer und enden nicht selten sogar tödlich.

Schutzgitter für Kippfenster gibt es in verschiedenen Ausführungen im Fachhandel und natürlich online zu bestellen. Ein Bespiel für einen sehr einfachen Kippfensterschutz sind Claudi’s Klötze.

Extra Tipp: Für Wohnungskatzen ganz wichtig sind ein vernetzter Balkon und/oder ein sicheres Fenster das man auch offen lassen kann, wenn man mal nicht Zuhause ist. Katzen wollen Frischluft und die Aussicht auf Vögel und Insekten genießen können. Bitte beachten, dass eine Balkonsicherung die oben offen ist, von jungen und sehr aktiven Katzen überwunden werden kann und dadurch eine Gefahrenquelle darstellt.

Fehler 3: Katzenangeln und Schnüre rumliegen lassen

Ein auch bei langjährigen Katzenbesitzern weit verbreiteter Fehler ist das einfach rumliegen lassen der Katzenangeln. Bei Katzensenioren, die alleine so gut wie nicht mehr spielen, ist das Risiko sicher nicht besonders groß. Bei Jungkatzen sieht die Lage aber anders aus. Kleine Katzen spielen mit den Anhängern an der Katzenangel auch ohne einen Menschen am anderen Ende. Die Beute wird an der Angel durch die Wohnung getragen, die Katze dreht und wendet sich, und schon ist die Angel um den Hals. Die Katze bekommt Panik und versucht wegzurennen. Die Schnur zieht sich immer mehr zusammen und stranguliert das arme Tier. Auch Pfoten und der Schwanz die gefährdet.

Darum alle Spielsachen die eine Gefahrenquelle sein könnten (besonders welches mit einer Schnur), nach dem Spiel immer so wegräumen, dass die Katze nicht mehr daran kommt.

Extra Tipp: Papiertüten und Stoffbeutel sind ein beliebtes Katzenspielzeug. Bitte immer die Henkel durchschneiden, damit auch hier keine Gefahr für neugierige Katzen besteht.

Fehler 4: Der Wassernapf steht direkt neben dem Futternapf

Diesen Fehler ist einer von der absolut verzeihbaren Sorten, denn keine Katze leidet deswegen oder verdurstet gar. Allerdings sind sich Verhaltensforscher einig, dass Katzen besser trinken, wenn der Wassernapf nicht direkt neben dem Futter steht. In der Natur würde die Katze Ihre Beute übrigens auch nicht direkt an der Wasserstelle futtern. Die Gefahr einer Verunreinigung wäre viel zu groß.

Natürlich gibt es immer den einen Schlaumeier, der jetzt schreit: Meine Katze trinkt sehr viel, Sie bekommt fast nur Trockenfutter und Wassernapf steht direkt daneben.

Also: Katzen sind als ehemalige Wüstentiere eher schlechte Trinker. Sie decken ihren Wasserbedarf bevorzugt immer die Nahrungsaufnahme. Bei Trockenfutter ist das schon einmal nicht möglich, folglich muss die Katze viel trinken, oder sie dehydriert. Katzen die viel Trockenfutter gehen meiner Beobachtung nach nur 1x täglich eine kleine Menge Urin absetzten. Viele dieser Katzen neigen auch zu Blasensteinen, da sich der Urin in der Blase lange ansammelt und konzentriert.

Wasser ist ein Lebenselixier, dass gilt für Mensch und Tier. Die ausreichende Versorgung mit Wasser ist darum für Katzen ein absolutes muss.

Wie ist es also richtig?

Es sollten mehrere Wasserstellen in der Wohnung (oder im Haus) verteilt werden. Als Stellen eignen sich Orte, an denen die Katzen regelmäßig vorbeikommen. Als Gefäßen eignen sich besonders Keramikschalen oder Blumentöpfe aus Keramik, aber auch Trinkbrunnen werden von vielen Katzen sehr geschätzt. Das Wasser sollte nicht in allen Wassernäpfen täglich gewechselt werden. Manche Katzen bevorzugen nämlich ein gut abgestandenes Wasser.

Extra Tipp: Einfach in das Nassfutter jeden Tag einen kleinen Schluck Wasser einrühren. So nimmt die Katzen mit der Nahrung schon einmal reichlich Wasser zu sich.

Fehler 5: Drei Punkte um das „stille Örtchen“

Entscheiden bei Katzentoiletten sind 3 Dinge.

  1. Die Lage
  2. Die Größe, Beschaffenheit und Anzahl
  3. Die Wahl der richtigen Einstreu

Der richtige Standort für eine Katzentoilette

Bei Katzentoiletten ist es wie bei Immobilien. Zu allererst kommt es immer auf die Lage an. Die Toiletten sollten darum weder neben dem Futterplatz noch direkt beim Schlafplatz stehen. Wir schlafen und essen ja auch nicht im Klo. Die Toiletten sollten an ruhigen und geschützten Plätzen stehen. In einem Haus hat sich ein Klo pro Stockwerk bewährt.

Was macht ein gutes Katzenklo aus?

Die Größe sollte so sein, dass sich eine ausgewachsene Katze bequem darin umdrehen kann. Haubentoiletten sind bei Menschen sehr beliebt, für die meisten Katzen ist ein Haubeklo aber eher wie ein Dixieklo: Es ist klein, eng und schlecht gelüftet.

Die Anzahl sollte die Anzahl der Katzen um eins übersteigen, oder zumindest nicht unterschreiten. Gerade in einem Mehrkatzenhaushalt sollte jede Katze jederzeit Zugang zu einem sauberen Klo haben.

Welches Katzenstreu ist gut?

Für mich die schlimmste Sorte Katzenstreu ist eindeutig Silikatstreu. Es ist hart und piekst an den Pfoten. Ich selbst habe vor kurzem den Test gemacht und es für eine knappe Minute in der Hand gehalten. Es war ein sehr unangenehmes Gefühl, denn es hat der Haut die Feuchtigkeit entzogen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es den Katzen geht die darauf stehen müssen. Außerdem staubt auch diese Art von Streu. Die Katze atmet dieses Teufelszeug also ein, und leckt es sich auch noch vom Fell. Für mich eine absolute Fehlentwicklung die schnell vom Markt genommen werden sollte

Für Katzen gut geeignet sind pflanzliche Streusorten wie z. B. Cats Best Öko plus, Greenwoods Plant und verschiedene andere. Auch sehr beliebt ist Katzenstreu aus Naturton und Bentonit wie z.B. Golden Grey, Cat & Clean oder Extreme Classic. Ich würde bei der Auswahl immer Klumpstreu bevorzugen, da man den Urin täglich leicht entfernen kann.  

Extra Tipp: Tolle und günstig Katzentoiletten sind zum Beispiel die SMALA Boxen von Ikea. Ich bevorzuge die Größe 56x39x28 cm/45 l, aber auch andere Aufbewahrungsboxen, oder Bauwannen sind gut geeignet. Wichtig ist ein hoher Rand, der von Katzen ganz leicht überwunden wird und einen guten „Auslaufschutz“ bietet. So kann auch bei den sogenannten Stehpinklern nichts daneben gehen.

Zum Schluss noch ein Tipp für Neubesitzer von jungen Katzen (Kitten): Vorsicht bei heißen Herdplatten. Katzenkinder sind schnell und springen gerne. Darum immer sofort einen Topf mit kaltem Wasser auf einen heiße Herdplatte stellen.